Übung

Im Zen-Buddhismus ist das Zentrum aller Beschäftigung die "Übung" bzw. "Praxis". Ohne die Übung existiert kein Zen.

Das Vorbild der Übung sind die Tagesabläufe und Exerzitien, wie sie in japanischen buddhistischen Klöstern üblich sind. Diese Tagesabläufe und Exerzitien sind in den letzten 2500 Jahren seit der Zeit von Shakyamuni Buddha entstanden.

Die drei Grundelemente dieser Übung sind:

  1. Sitz-Meditation (Zazen)
  2. Körperlich Arbeiten (Samu)
  3. Lernen (Kangyo)

Auf ihrem Wege vom Oberlauf des Ganges über Nordindien, Zentralasien, China, Korea und Japan haben sich die Übungsformen entwickelt. Das zeremonielle Bild, das sich dem Übenden heute in einem deutschen Meditationszentrum bzw. Dojo bietet, ist also eine Mischung. Sowohl die Strukturen des buddhistischen Ordens in Indien 500 v. Chr. als auch die Formen der mittelalterlichen höfischen Kultur Chinas und Japans als auch Ideen der modernen Gestaltung des 20. Jahrhunderts kann man in den heutigen Dojos erkennen.

Niemand mit Interesse an der Übung sollte sich von ehrfurchtgebietenden schwarzen Roben oder anderen Äusserlichkeiten der jeweiligen Gemeinschaft abhalten lassen, sich innerhalb einer Gruppe auf eines der kleinen runden Kissen zu setzen und den Geschmack des Stillsitzens zu genießen.