Samu heißt zunächst direkt ins Deutsche übersetzt: Arbeitspflicht.
Tatsächlich wird darunter die Verpflichtung eines jeden Übenden verstanden, innerhalb eines Klosters eine gewisse Menge körperlicher Arbeit zu leisten - wie jedes andere Mitglied des Klosters auch. In der Regel wird diese Arbeit in bestimmten Zeitintervallen von einem auf den anderen Mönch übertragen. Dieses System der turnusmässigen Rotation der gewöhnlichen körperlichen Arbeiten wie Fegen oder Putzen war für Japan zur Zeit der Einführung des Zen-Buddhismus eine wahrhafte Revolution.
Die verschiedenen Ämter innerhalb der buddhistischen Klöster waren vorher entsprechend dem Stand der Familie eines Mönches vergeben worden, wodurch die verschiedenen Mitglieder des Klosters nur die Aufgaben erfüllten, die sie in der gleichen Weise auch ausserhalb der Klostermauern erfüllt hätten. Die Oberen Schichten hätten niemals körperliche Arbeiten verrichtet.
Die körperliche Arbeit ist im klösterlichen Alltag eine Überlebensnotwendigkeit.
Gleichzeitig sorgt sie dafür, dass derjenige, der sie ausübt immer wieder mit den Widrigkeiten des "normalen" Lebens konfrontiert ist und nicht in philosophischer Selbstverliebtheit vor sich hin vegetiert.
Für den Zen-Praktizierenden Laien unserer Breiten ist die körperliche Arbeit beides: Meditation und Herausforderung. Manchmal sinnvoll und erfüllend, manchmal unnützt, den persönlichen Vorstellungen wiedersprechend.