Auf einem kleinen runden Kissen jeden Tag eine Weile bewegungslos dasitzen. Immer in der gleichen Haltung. Mal die Beine so herum gekreuzt, mal so herum - damit der Rücken nicht schief wird.
Vor nichts davonrennen, nichts hinterherlaufen. Keine Gedanken aktiv wälzen, nicht in schönen Träumen versinken. Einfach dasitzen und nichts tun. Die Aktivität des Nichtstuns im Körper und im Geist beobachten. Kommen Träume, sie nicht verscheuchen, aber vorbeiziehen lassen. Kommen Gedanken, sie nicht verscheuchen, aber vorbeiziehen lassen.
Eine Zeitlang so dasitzen. Nicht zu kurz, aber auch nicht zu lang, damit der Alltag ein wenig gestört, aber nicht zerstört wird. Einen aktiven Alltag haben und doch die ganze Weisheit der Haltung des Buddhas genießen. Die halbe Stunde, die zwanzig Minuten, die vierzig Minuten, die man erübrigen kann.
Immer wieder so dasitzen. Nicht ein einziges mal bis zur einen großen Erleuchtung und dann allen Freunden die Ohren von der eigenen Weisheit und Erkenntnis vollblubbern. Immer wieder hinsetzen - wie Zähne putzen, Nägel schneiden, Klo putzen. So wird die Zeit im Sitzen zum Spiegel der eigenen Existenz.